Sicherheit im Doppelpack in Berlin-Frohnau
Tiefergehender Linearverbau sichert Baugrube in 10 Meter Tiefe
Es war eine Baugrubensicherung mit rekordverdächtigen Ausmaßen – hierin waren sich alle an der Kanalsanierungsmaßnahme in Berlin-Frohnau beteiligen Baupartner einig. Die Carl Zauber Tiefbau GmbH hatte zunächst vom Tiefbauamt Reinickendorf den Auftrag erhalten, eine so genannte Versackungsstelle in der von Einzelbebauung und Villen gekennzeichneten Waldsiedlung zu sichern. Aus der darauffolgenden Kamerabefahrung des Schmutzwasserkanals und den dabei festgestellten Schadensbildern resultierte dann der Folgeauftrag der Berliner Wasserbetriebe zur Sanierung des betroffenen Kanalabschnittes.
Die Bauarbeiten an der in einer Tiefe von bis zu 10 Metern liegenden Leitung sicherte das ausführende Unternehmen nach Prüfung verschiedener Alternativen mit dem e+s Linearverbausystem der thyssenkrupp Infrastructure. Besonders erwähnenswert hierbei ist der Umstand, dass zur Sicherung der Baugrube zwei Linearverbaueinheiten miteinander gekoppelt wurden, die sich nach dem Einbau in ihrer Wirkungsweise ergänzten. Und das unter Sicherstellung des bei den mit diesem Verfahren erreichbaren enormen Tiefenlagen erforderlichen Lastabtrages.
Dem Schadenfall vorausgegangen war ein Jahrhundertregenereignis, das Ende Juni 2017 in weiten Teilen von Berlin mit vollgelaufenen Kellern, überfluteten Straßenzügen und Wasserfällen in U-Bahnstationen für einen zweitägigen Ausnahmezustand in der Hauptstadt gesorgt hatte. Ursachen wie diese sorgten letztendlich auch für das Absacken der gepflasterten Straßendecke.
Tragfähiges Konzept entwickelt
In dieser Phase ist man dann auf den Linearverbau aufmerksam geworden und habe mit der thyssenkrupp Infrastrucure auch einen kompetenten Ansprechpartner gefunden, mit dem man ein tragfähiges Konzept für die Sicherung einer Baugrube in dieser Tiefe ausgearbeitet habe. Die haben sich die Baupartner bei der Sicherung der Baugrube in Berlin-Frohnau zunutze gemacht, indem sie den sogenannten tiefergehenden Linerverbau einsetzten.
Der tiefergehende Linearverbau, bei dem zwei Verbaueinheiten miteinander gekoppelt werden, verbindet die Vorteile des Linearverbausystems zu einem leistungsstarken Funktionsprinzip, dass sich aufgrund der Rahmenbedingungen bei der Kanalbaumaßnahme geradezu anbot. Anders als beim herkömmlichen Linearverbau besteht das erste Modul, welches in den Boden eingebracht wird, aus gedoppelten Trägerpaaren, die am oberen Ende mit einem Zugadapter miteinander verbunden sind.
In der so gesicherten Baugrube konnten die beschädigten Rohre ausgetauscht und zudem ein Schachtbauwerk erneuert werden, bevor die Baugrube bei gleichzeitigem Ziehen der Verbauelemente sukzessive wieder verfüllt wurde.